Der Umbau
Die Verwandlung eines historischen Wirtschaftsgebäudes in ein gemütliches Zuhause ist oft ein Herzensprojekt, das Geduld, Engagement und Respekt vor der Vergangenheit erfordert. So auch bei der hier beschriebenen Scheune, deren Grundstein vermutlich um das Jahr 1860 gelegt wurde. Bis 1997 diente das Gebäude seinem ursprünglichen Zweck, bevor es bereits ein Jahr zuvor, 1996, unter Denkmalschutz gestellt wurde. Im Sommer ´97 reifte der Entschluss, aus der alten Scheune ein Wohnhaus zu gestalten, und bereits im März ´98 begannen die umfangreichen Sanierungsarbeiten.
Die Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde war dabei von zentraler Bedeutung. Das Ziel war es, so viel wie möglich von der historischen Bausubstanz zu bewahren. Doch die jahrelange Einwirkung von Wind und Wetter hatte ihre Spuren hinterlassen. Das Fachwerk, das die charakteristische Struktur der Scheune ausmachte, war an vielen Stellen stark angegriffen, morsch und verfault und musste daher großflächig ausgetauscht werden. Infolgedessen wurden auch sämtliche Gefache komplett erneuert.
Trotz dieser umfangreichen Eingriffe schritt der Umbau der alten Scheune erstaunlich zügig voran. Noch im selben Jahr konnten der Balkon angebaut und die Fenster in der ersten Etage eingesetzt werden. Ende 1999 war der Wohnbereich im ersten Stock fertiggestellt, sodass die neuen Bewohner ihr Heim beziehen konnten. Nach nur 18 Monaten Bauzeit war das Budget um 300.000 DM geschrumpft, doch die Wohnfläche hatte sich um großzügige 180 Quadratmeter erweitert.
Ein weiteres wichtiges Etappenziel wurde im Mai 2001 erreicht: Die 350 Quadratmeter große Dachfläche wurde mit insgesamt 1350 neuen Dachziegeln eingedeckt. Diese Maßnahme kostete weitere 40.000 DM, machte aber die bis dahin notwendige Sammlung von Regenwasser in Schüsseln und Töpfen überflüssig.
Während der Bauarbeiten kam eine besondere Entdeckung ans Licht: An einem Holzbalken fand sich eine Inschrift aus dem Jahr 1861, die bis heute gut erhalten und lesbar ist – ein stummer Zeuge der langen Geschichte des Gebäudes. Der ehemalige Eingangsbereich der Scheune wurde zum neuen Treppenhaus umgestaltet und verbindet nun die verschiedenen Wohnebenen.
Im Sommer 2002 wurden die noch fehlenden Fenster im zweiten Obergeschoss eingebaut. Im Jahr darauf fasste man den Entschluss, im zweiten Obergeschoss eine Ferienwohnung auszubauen, um die neu gewonnene Fläche optimal zu nutzen. In den folgenden Jahren wurde auch der Außenbereich des Anwesens komplett neu gestaltet und ein weiterer zusätzlicher Wohnraum im zweiten Obergeschoss geschaffen. So wurde aus der alten, ehrwürdigen Scheune ein modernes und individuelles Zuhause, das die Geschichte des Ortes auf besondere Weise bewahrt und gleichzeitig neuen Wohnraum schafft.